Traumatherapie
Auch die längste Reise beginnt mit dem ersten Schritt. (chin. Sprichwort)
Als Traumatherapeutin ist es mir wichtig, Sie dabei zu unterstützen, dass Ihr Umgang mit sich selbst von mehr Fürsorge, Achtsamkeit und Selbstwirksamkeit geprägt sein wird.
Mein Spezialgebiet ist die Behandlung von Traumafolgestörungen nach komplexer Traumatisierung (emotionale, körperliche oder sexuelle Gewalterfahrungen). Die Therapie hilft dabei, positive Bewältigungsstrategien im Umgang mit den eigenen Problemen und Symptomen zu erleben.
Dafür ist es notwendig, zu akzeptieren, was geschehen ist sowie Mut und Kraft aufzubringen, um Veränderungen zu erreichen.
Traumatherapie ist stets gegenwartsbezogen. Generelles Therapieziel ist, das ehemals überwältigende Traumaereignis zum integrierten Teil der persönlichen Geschichte zu machen und das Selbsterleben des traumatisierten Menschen von einem hilflosen Opfer hin zu einem handlungsfähigen Menschen zu wandeln (Julia Schellong).
Behandlung von Traumafolgestörungen
Die Basis dafür bietet ein störungsspezifischer und individuell angepasster Behandlungsansatz.
Viele Symptome, unter denen die Betroffenen leiden sind dysfunktionale Kompensationsmechanismen und Überlebensstrategien. Sie waren eine Zeit lang sinnvoll, aber jetzt und für die Zukunft werden sie nicht mehr gebraucht. Wir können die Vergangenheit nicht verändern. Im Rahmen der Therapie kann man Betroffenen dabei helfen, zu ihren Stärken zurückzufinden und die eigene Zukunft aktiv zu gestalten.
In den Therapiesitzungen entwickeln wir gemeinsam Therapieziele und wählen Methoden aus, wie diese Ziele erreicht werden können. Dafür ergründen wir die Biografie, aber ebenso die auslösenden und aufrechterhaltenden Bedingungen der Symptome und erarbeiten daraus ein Modell für ein besseres Verständnis der Erkrankung.
Als wichtiger Wirkmechanismus, mit deutlichem Einfluss auf das Therapieergebnis gilt die Qualität der psychotherapeutischen Beziehung. Empathie, Echtheit und Wertschätzung sind dabei wesentliche Voraussetzungen.
Behandlungsmethoden
Um ein Psychotrauma zu überwinden, hat es sich als wirkungsvoll erwiesen, sich dem Erlebten erneut und intensiv zu stellen. Bei ausreichender Stabilität der Patienten/Innen können folgende Verfahren zum Einsatz kommen:
- Expositionen in vivo: Zentrales Element dieser Behandlungsform ist es, sich den Angst auslösenden Situationen, Gefühlen und Gedanken erneut zu stellen und neue Therapieerfahrungen der Bewältigung zu sammeln.
- Narrative Expositionstherapie (*NET): Ziel ist, in Verbindung von verhaltenstherapeutischer Exposition und autobiografischer Verarbeitung das traumatische Erlebnis in eine zusammenhängende Lebensgeschichte und die eigene Persönlichkeit zu integrieren.
- Imagery Rescripting and Reprocessing Therapy (*IRRT) : Traumatische Erinnerungen werden durch hilfreiche Zuwendung zu dem verletzten Anteil mit Selbstberuhigungsbildern bearbeitet.
Diese Methoden helfen, die Symptomatik zu verbessern, Bewältigungsmechanismen und Selbstvertrauen zu stärken und eine positive Planung der Zukunft zu beginnen.
*NET: entwickelt von Dr. M. Schauer, Prof. Dr. F. Neuner und Prof. Dr. Th. Elbert.
*IRRT: entwickelt von Dr. M. Schmucker
Behandlungsverlauf
Die psychotraumatherapeutische Behandlung erfolgt in 3 Stufen:
- In der Stabilisierungsphase liegt der Fokus auf einer Verbesserung der körperlichen und psychischen Stabilität. Hier kommen u.a. Elemente der Achtsamkeitsbasierten Therapie, Stressbewältigungsstrategien, Skilltraining und Entspannungsverfahren zum Einsatz.
- Schrittweise Auseinandersetzung und Durcharbeitung der traumatischen Erinnerungen in der Konfrontationsphase.
- Integration der Traumata: Realisieren, dass es vorbei ist, sowie der Neubeginn mit Ausrichtung auf die Gegenwart und Zukunft.